Die Ortsgemeinde Alf an der Mosel bewarb sich für eine Teilnahme am Landesprojekt für das Jahr 2021 mit dem innovativen Thema „Verkehrsgeschichte im Ort sichtbarmachen.“ Die bereits in KuLaDig angelegten Beiträge zum Thema sollten im Rahmen des Teilprojekts multimedial aufgewertet und um weitere Objekte, beispielsweise den Kreisverkehr Kunstkreisel, ergänzt werden.

Unter diesen Objekten in Alf nimmt unser Objekt des Monats August, die Burg Arras, eine wichtige Stellung ein. Wird an diesem Objekt nämlich deutlich, dass die Gründung der Burg und somit auch des Ortes in deren Nähe maßgeblich auf die seit jeher günstige Lage zurückgeführt werden kann.
So liegt Alf nämlich an einer Römerstraße, die von der Mündung des Alfbaches in die Mosel bis in die knapp 65 Kilometer entfernte Kaiserstadt Trier führte. Noch heute verläuft die Bundestraße B 49 auf Teilen der alten Römerstraße, parallel zum Alfbach, in dem Tal, dass dieser über die Jahrtausende hinweg in die Höhenlagen hineinfräste. Da bereits in der Antike Waren vielfach auch über die Mosel transportiert wurden, stellte der Mündungsbereich des Alfbaches in die Mosel einen strategisch äußerst wichtigen Ort dar. Schon die Kelten und danach die Römer bauten aus diesem Grund am Standort der heutigen Höhenburg befestigte Anlagen. Um das Jahr 1000 wurde auf der Bergspitze unter der Hoheit der Trierer Erzbischöfe eine Burg erbaut, die in den folgenden Jahrhunderten baulich erweitert, zeitweise zerstört und letztlich wiedererrichtet wurde.

Die günstige Lage der Ortsgemeinde erwies sich auch für die nachfolgenden Jahrhunderte als günstig. Hier verlief eine Postkutschenlinie, die auch in Alf eine Niederlassung gründete und nicht zuletzt siedelte sich hier Industrie an. Die Moselfähre zwischen Alf und Bullay verband die beiden Moselorte, lange bevor die Doppelstockbrücke ab dem Jahr 1875 erbaut wurde. Diese sollte die Verbindung der damals militärisch-relevanten Kanonenbahn gewährleisten. die Brücke über den Alfbach stellte die Verbindung zum Moselübergang her. Nicht zuletzt ist es den Vorteilen des Standortes geschuldet, dass sich hier Industrie ansiedelte, wie beispielsweise die Firmen „Alfer Fabrik“ des Ferdinand Remy, später Bellaplast (siehe Videoclip im Beitrag zum Dorf- und Heimatmuseum in Alf).