Mit acht neuen Modellkommunen geht es ins sechste Projektjahr

Rund 20 Bewerbungen haben uns auch in dieser Ausschreibungsphase erreicht – und es fiel uns erneut äußerst schwer, eine Auswahl unter all diesen spannenden Themen, Teams und Konzepten zu treffen. Die Faktoren, die wir bei der Auswahl berücksichtigten, umfassen neben den inhaltlichen Aspekten (Rahmenthema, Objektauswahl, Teamzusammensetzung, präsentierte Verwertungsidee und „Modellhaftigkeit“) auch die geografische Lage der Bewerber-Kommunen, da wir als Landesprojekt eine regionale Ausgewogenheit anstreben, über ganz Rheinland-Pfalz verteilt, um in möglichst viele Landkreise hineinwirken zu können.

Als Wertschätzung des Engagements in den Kommunen und der hohen Qualität der Bewerbungen und Rahmenthemen werden wir in diesem Jahr statt den geplanten sechs nun sogar acht Kommunen im Rahmen des Landesprojekts fördern. Mehr ist im Projektrahmen leider nicht möglich, da wir jede Modellkommune intensiv betreuen möchten. Den anderen Kommunen, die leider nicht berücksichtigt werden konnten, danken wir sehr für ihre Bewerbungen. Wir möchten Sie ermutigen, dennoch die Plattform KuLaDig für die eigenen Zwecke zu nutzen und sich durch das KuLaDig-Kompetenzzentrum unterstützen zu lassen. Und vielleicht 2025 einen neuen Anlauf zu unternehmen, denn schon einige Modellkommunen waren erst im zweiten Anlauf erfolgreich.

Die neuen Modellkommunen im Jahr 2024 sind:

  • Stadt Bacharach: Vielfältige Lern- und Erlebnisorte in Raum und Zeit
  • Ortsgemeinde Bundenbach: Schieferbergbau und Fossilienfunde
  • Ortsgemeinde Herxheim: Historische Gräber als Zeugen der Ortsgeschichte
  • Verbandsfreie Gemeinde Mutterstadt: Von Türmen, Pforten und dem stärksten Mann der Welt
  • Ortsgemeinde Oberkail: Zehn Häuser erzählen ihre Geschichte(n)
  • Römerberg: Lost Places – Geschichten um vergessene Orte
  • Verbandsgemeinde Ruwer: Wasserwirtschaft von den Römern bis heute
  • Städte Sinzig / Bad Neuenahr-Ahrweiler: Bäderkultur im unteren Ahrtal

Thematisch geht es in diesem Jahr beispielsweise um heute noch sichtbare Orte des einst glanzvollen Bäder- und Kurwesens in der Region Sinzig / Bad Neuenahr-Ahrweiler, um die Umfunktionierung eines historischen Friedhofes mit seinen Grabstätten zu einem Park in Herxheim, die Digitalisierung eines Schieferbergwerks in Bundenbach, das zukünftig nicht mehr dem Besucherverkehr offen steht, oder die vielfältige Nutzung des Wassers im Ruwertal von der Römerzeit bis heute.

Am 01. März werden die lokalen Projektteams der neuen Modellkommunen im Rahmen einer gemeinsamen digitalen Veranstaltung zum Projekt und zum Ablauf des Projektjahrs umfassend durch das KuLaDig-RLP-Team informiert. Im Mai stehen die Begehungen vor Ort an, im Juni / Juli werden die studentischen Teams die Kommunen bei der Erhebung der Daten unterstützen. Bis Jahresende sollen die Objekte in KuLaDig erfasst sein. Weitere hilfreiche Informationen findet man in unserem Digitalen Leitfaden.

Hier die Pressemitteilung des Innenministeriums:

Kommunen für Digitalisierung des kulturellen Erbes ausgewählt

In der sechsten Runde des Landesprojekts „KuLaDig RLP Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz“ wurden nach Abschluss der Bewerbungsphase neun Modellkommunen für das Projektjahr 2024 ausgewählt. Die Bewerbungsphase war im November 2023 gestartet.

„Das historische und kulturelle Erbe der rheinland-pfälzischen Kommunen zu erhalten ist eine wichtige Aufgabe. Auch in diesem Jahr unterstützen wir wieder neun Kommunen auf dem Weg zur Digitalisierung ihrer kulturellen Schätze im Rahmen des Landesprojekts“, so Innenminister Michael Ebling.

Ab sofort werden Bacharach (Landkreis Mainz-Bingen), Bundenbach (Landkreis Birkenfeld), Herxheim (Landkreis Südliche Weinstraße), Mutterstadt (Rhein-Pfalz-Kreis), Oberkail (Eifelkreis Bitburg-Prüm), Römerberg (Rhein-Pfalz-Kreis), die Verbandsgemeinde Ruwer (Landkreis Trier-Saarburg) sowie Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler (Landkreis Ahrweiler), die als Kooperationsverbund zusammen arbeiten, ein Jahr lang dabei unterstützt, ausgewählte Kulturschätze digital zu erfassen und für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen.

Statt der ursprünglich geplanten sechs KuLaDig-Teilprojekte wurden aufgrund der hohen Anzahl an qualitativ hochwertigen Bewerbungen im sechsten Projektjahr nunmehr acht KuLaDig-Teilprojekte durch die Universität Koblenz ausgewählt.

„Die thematische Bandbreite der neuen Teilprojekte ist beeindruckend. Sie reicht vom Schieferbergbau über historische Ehrengräber über die Bäderkultur im Ahrtal und am unteren Mittelrhein“, so Ebling. Die vielfältigen Bewerbungen hätten erneut gezeigt, dass jede noch so kleine Gemeinde eine eindrucksvolle Kulturgeschichte aufzuweisen hat, die es für die Nachwelt zu bewahren gilt. Das können sowohl historisch bedeutende Orte und Objekte als auch immaterielle Kulturgüter wie Bräuche, Anekdoten und Regionalgeschichte sein.

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