Immer wieder spannend und enorm wichtig für den weiteren Verlauf: Diese Woche starteten die Begehungen in den Modellkommunen 2021. Die lokalen Projektteams stellten jeweils ihre Konzepte zur Diskussion und führten die Projektleitung wie auch die studentischen Arbeitsgruppen zu den Objekten des kulturellen Erbes. So gewannen alle zusammen einen tiefen Einblick in die Rahmenthemen und konnten vor Ort besprechen, wie man dieses am besten digital und multimedial in Szene setzen kann.
Den Auftakt machte der Westerwald: In Montabaur stellten Touristik-Chefin Karin Maas und Restaurator Thomas Becker fachkundig die Fachwerk-Bauten in der Altstadt vor, die von einer wechselvollen Stadtgeschichte erzählen – sogar ein Blick in aufwändige Restaurierungsarbeiten war möglich. In der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld fand der Rundgang auf den Spuren von Friedrich Wilhelm Raiffeisen statt, der dort vor fast 200 Jahren den Genossenschaftsgedanken etablierte – seit 2018 immaterielles Weltkulturerbe.
Bilder von den Begehungen in Montabaur und Altenkirchen-Flammersfeld
Am zweiten Tag ging es zunächst an den Rhein, um die „eiserne Geschichte“ von Bendorf als traditionsreicher Industriestandort nachzuempfinden. Ausgehend von der beeindruckenden Gießhalle der Sayner Hütte wurden zahlreiche Stationen der Eisenverarbeitung seit dem 18. Jahrhundert besichtigt, die als Rundgang für Einheimische wie Touristen wieder erlebbar gemacht werden sollen. In der Verbandsgemeinde Pellenz ging es hingegen um den Tuff-Abbau seit der Römerzeit, der nicht nur zahlreiche unterirdische Stollen hinterlassen hat, sondern die Wirtschaftsgeschichte der Region prägte.
Impressionen von den Begehungen in Bendorf und in der VG Pellenz
Am dritten Tag ging es an die Nahe. In Laubenheim wird die Wirtschaftsentwicklung des Ortes seit dem Mittelalter nachgezeichnet, die u.a. durch den Weinbau und die „Rumpf-Mühle“ geprägt war. In Waldlaubersheim soll man hingegen künftig den Rätseln der Ortsgeschichte mit digitalen Medien nachspüren können, etwa rund um die keltische „Alteburg“ oder der Streit mit der Nachbargemeinde um das historische Feldkreuz.
Eindrücke von den Begehungen in Laubenheim und Waldlaubersheim
Die ersten sechs Begehungen zeigten wieder einmal, wie vielseitig das kulturelle Erbe in Rheinland-Pfalz und dessen Aufbereitung für die Öffentlichkeit sind, aber auch, wie ungemein engagiert sich die Bewohner um ihr kulturelles Erbe kümmern. Nun werden im Nachgang die Konzepte und Objektlisten konkretisiert, die Quellen zusammengestellt und die Besuche der studentischen Teams im Juni vorbereitet. In der nächsten Woche stehen die letzten vier Begehungen an, in Hottenbach, Alf, Kirrweiler und Landstuhl.
Ein Gedanke zu “Begehungen wecken Vorfreude auf die Projekte”