Zweibrücken ist mit 34.000 Einwohnern zwar die kleinste kreisfreie Stadt Deutschlands, war aber die größte Pilotkommune in unserem ersten Projektjahr. Dementsprechend war allen Beteiligten klar, dass hier nicht die Stadt als Ganzes mit ihrem kulturellen Erbe in KuLaDig abgebildet werden konnte, sondern die Konzentration auf ein spezielles Thema nötig war.
Zweibrücken gilt mit seinem überregional bekannten Rosengarten als „Stadt der Rosen“, könnte aber ebenso gut begründet auch als „Stadt der Rösser“ bezeichnet werden. Seit stolzen 265 Jahren gibt es hier das Landgestüt, aus dem eine eigene Pferderasse – der Zweibrücker – hervorgegangen ist. Nicht zuletzt Napoleon Bonaparte höchstpersönlich hat zu dieser Entwicklung beigetragen. Diese Geschichte ist freilich weit weniger bekannt als der Rosengarten, so dass sich die Stadt entschloss, das Landgestüt im Rahmen von KuLaDig-RLP digital aufzubereiten:
https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-301169
Entstanden ist ein Stationenweg durch das Gestüt, der vom PC aus oder vor Ort via Smartphone auch Einblicke hinter sonst verschlossene Türen gewährt. Erzählt wird die Geschichte vom Pferd als Wirtschaftsfaktor, als militärischer Ressource, als Kulturgut. Verfasst wurden die KuLaDig-Beiträge von den Studentinnen Paula Mercedes Binz, Janina Hicking und Isabell Weiland. Die ausführlichen Einträge zur langen und wechselvollen Geschichte des Gestüts und seiner Pferdezucht werden eingeleitet durch Videoclips, in denen die fiktive Figur des historischen Stalljungen Anton zur Besichtigung einlädt – auch das wieder ein Modell für andere Objekte:
- Grundriss des Gestüts von 1808.
- Zuchtliste, u.a. mit Napoleons Hengst Fayoum.
- Aufnahme des Gestüts um das Jahr 1900.
- Der Eingang des Gestüts im Jahre 1917.
- Konzeptentwicklung im Rahmen der Begehung im Juni 2019.
- Die heutige Besamungsstation: In Zweibrücken sind Hengste mit einem Marktwert in Millionenhöhe untergestellt.
- Blick in die heutige Große Reithalle.