Am letzten Freitag lud die Koblenzer Kulturdezernentin Dr. Margit Theis-Scholz engagierte Menschen aus den Koblenzer Stadtteilen – darunter Ortsvorsteher:innen, Ehrenamtler:innen und Museumsmitarbeiter:innen – in den Historischen Rathaussaal ein, um einen Einblick in die Koblenzer „KuLaDig-Stadtteile“ Lay und Lützel zu geben und zum „Nachmachen“ anzuregen.

Die Koblenzer Kulturdezernentin, Dr. Margit Theis Scholz, begrüßt die Vertreter:innen der Koblenzer Stadtteile im Beisein des Projektteams
Im Landesprojekt wurden bislang meist Kulturobjekte im ländlichen Raum erfasst. Aber auch die urbane Kultur, wie sie in Großstädten wie Koblenz typisch ist, kann mittels KuLaDig bestens sichtbar und nutzbar gemacht werden. Koblenz ist noch die einzige Großstadt unter den Modellkommunen.

Florian Weber und Christine Brehm (links) vom Projektleitungsteam standen Rede und Antwort für alle Fragen
Nach einer Begrüßung durch die Kulturdezernentin stellten Prof. Dr. Michael Klemm das Landesprojekt und Christine Brehm die Arbeit des KuLaDig-Kompetenzzentrums vor. Florian Weber gab einen kurzen Überblick über das Teilprojekt Koblenz-Lützel, das im Jahr 2020 auf eine Initiative der Kulturdezernentin und in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Team um Judith Höhn-Engers (Stadtarchiv Koblenz), Christina Zirngibl (Kulturfabrik Koblenz), dem Ortshistoriker Hans-Werner Seul und Studierenden der Universität Koblenz erfolgreich umgesetzt worden war.

Hans-Werner Seul vom „Verein für Geschichte in Lützelcoblentz“ erläutert sein Mitwirken im Teilprojekt Lützel
Unter dem Rahmenthema „Von der Vorstadt zum heterogenen Stadtteil“ waren ein Ortsbeitrag zur Geschichte Lützels sowie 11 Unterobjekte erarbeitet worden. Neben aktuellen und historischen Fotografien – hier hat das Stadtarchiv viel beigesteuert – sind die Objektbeiträge mit Videoclips und Audiodateien ausgestattet, um die vielfältigen Objekte angemessen digital zu vermitteln. Judith Höhn-Engers erläuterte die Möglichkeiten, die das Stadtarchiv Koblenz für alle Interessierten bietet und Hans-Werner Seul erzählte von seinem Mitwirken im Teilprojekt.
Es folgte die Vorstellung der Projektarbeit in Koblenz-Lay durch die sehr engagierten Mitglieder der dortigen Projektgruppe Hedwig Herdes, Rolf Morbach und Richard Theisen. Hier kam die zweite Möglichkeit, KuLaDig zu nutzen, zum Tragen: Das lokale Projektteam erstellte die Beiträge in Eigenregie, aber mit Unterstützung durch die KuLaDig-Koordinatoren für Rheinland-Pfalz – zunächst Matthias Dreyer, seit 2022 Christine Brehm. Zudem erhalten Kommunen nun Hilfe durch den Digitalen Leitfaden des Landesprojekts.

Der Ortshistoriker Rolf Morbach stellt die KuLaDig-Arbeit im Stadtteil Koblenz-Lay vor
Die Layer nahmen bislang 33 Kulturgüter in ihrem Stadtteil selbstständig auf, die mit Unterstützung des KuLaDig-Kompetenzzentrums in die Wissensplattform integriert wurden, beispielsweise die Skulptur „Layer Kuoleroffer“ und „römische und fränkische Siedlungsspuren“.

Reste einer römischen „villa rustica“, nördliche Kellerwand mit Fensternischen in Koblenz-Lay (1985)
Wie bei der bereits existierenden KuLaTour in Lützel wird in Kürze auch in Lay eine Tour angelegt und mittels KuLaDig-App nutzbar gemacht. Die Kulturdezernentin betonte die Möglichkeit einer digitalen Erschließung auch für die anderen Koblenzer Stadtteile, um weitere Verknüpfungsmöglichkeiten unter den Objekten zu ermöglichen. Denn im Stadtgebiet von Koblenz gibt es bereits 390 freigegebene Objekte in KuLaDig, die man – das schlug zumindest Michael Klemm vor – schon jetzt zu spannenden KuLaTouren miteinander verbinden könnte. Und – so die Erkenntnis der Veranstaltung – viele weitere Objekte werden folgen.

Die KuLaTour in Lützel ist in der KuLaDig-App schon nutzbar und führt Interessierte zu den vielseitigen Objekten im Stadtteil