Objekt des Monats April: Wallfahrtskirche Berglicht

Die früheste Erwähnung unseres Objekt des Monats, der Wallfahrtskirche in Berglicht im Ortsteil Berg, stammt aus dem Jahre 1470. Zu dieser Zeit befand sich in der Kirche ein Marienbild „Unsere liebe Frau vom Berge“, dem wundertätige Kräfte nachgesagt wurden. Gebete an die Gottesmutter, so die Legende, sollen im Umfeld dieses Werkes eine ganz besondere Kraft besessen haben. Diese Legende führte dazu, dass viele Gläubige aus der Region Trier hinauf in den Hochwald nach Berg wallfahrten und dem Marienbild ihre Verehrung darbrachten.

Das Gnadenbild auf dem Gnadenaltar in der Wallfahrtskirche in Berglicht aus dem 18. Jahrhundert.

Im Jahre 1756 wurde das ursprüngliche Marienbild durch ein neues ersetzt. Einen Bedeutungsverlust erlitt die Wallfahrtstätte daraufhin nicht. Beispielsweise lässt sich für das Jahr 1784 eine große Wallfahrt aus dem Moselort Leiwen bezeugen. Um dieser Wichtigkeit auch im Gebäude Ausdruck zu verleihen und um der im 19. Jahrhundert stark angewachsenen Gemeinde ausreichend Platz zu bieten, wurde im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ein Anbau geplant und im Jahre 1914 fertiggestellt.

Die Kirche in Berglicht kurz vor dem Umbau. Dort, wo sich einst der Kirchhof befand, wurde der Anbau errichtet.

Noch heute lassen sich die Bauteile der einzelnen Epochen gut auseinanderhalten. Der 36 m hohe romanische Westturm wird in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert. In gotischer Zeit wurde an die Ostseite des Turms ein etwa 20 m langes und 8 m breites Kirchenschiff angebaut. Der damalige Altarraum ist erhalten (Marienkapelle). Im Rahmen des Neubaus wurde das gotische Langhaus bis auf den Chor abgerissen um Platz für ein neues Kirchenschiff zu erhalten, das im rechten Winkel an das alte ansetzte. Der Zugang zur heutigen Pfarr- und Wallfahrtskirche erfolgt von der niedrigeren Hauptstraße aus. Über Treppen gelangt man zum Portal, das von zwei kleineren Rundtürmen flankiert wird. Ein eindrucksvolles Maßwerkfenster in der Fassade über dem Portal steigert das Zugangserlebnis um ein weiteres.

Blick auf den neuen Bauteil und das Portal der Pfarr- und Wallfahrtskirche Berglicht an Stelle des alten Kirchhofs

Dass der Pfarr- und Wallfahrtskirche im Rahmen unseres Teilprojekts Berglicht unter den Objekten im Ort eine wesentliche Bedeutung zukam, lässt sich auch an der Medienproduktion zum Objekt absehen. In einem Videoclip, produziert durch das äußerst engagierte kommunale Team um den Ortshistoriker Edgar Manz, wird das Gebäude und seine Geschichte vorgestellt. Ein weiterer Videoclip, produziert durch die Anschubfinanzierung im Projekt, dokumentiert die Ehrung des traditionsreichen Kirchenchors Cäcilia. Die Studierenden, die das Teilprojekt unterstützten, fertigten 360-Grad-Fotografien an, um den Innenraum auch virtuell erlebbar zu machen. Neben der Kirche wurden in Berglicht und in der nahen Umgebung weitere Objekte erfasst, wie mehrere Mühlen, eine Kapelle und ein Laufbrunnen. Auch die alten Ortsstrukturen der ehemals getrennten Orte Berg und Licht werden in Beiträgen vermittelt. Die Freigabe weiterer Objekte erfolgt in Kürze.

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