Objekt des Monats Juli: Basaltsteinbruch Dattenberg

Die Ortsgemeinde Dattenberg oberhalb von Linz am Rhein war über hundert Jahre stark durch den Abbau des heimischen Basaltsteins geprägt. Der Steinbruch, nur wenige hundert Meter nördlich des alten Ortskerns gelegen, diente Generationen von Dattenbergern als krisenfeste Arbeitsstelle. Ein erster punktueller Abbau erfolgte nachweislich bereits durch die Römer. Auch für den Bau der gleichnamigen Burg wurde im Mittelalter der heimische Stein verwendet. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts aber setzte ein kontinuierlicher Abbau in Dattenberg ein. Neben Bauwerken, hier beispielsweise die Neubefestigung der Stadt Köln, kam der Rohstoff im Rahmen der deutschen und niederländischen Uferbefestigungsmaßnahmen zum Einsatz. Der Dattenberger Basalt wurde mit Pferdewagen zur Verladestelle am Rhein transportiert, die etwa 800 Meter Luftlinie und vom Steinbruch entfernt lag. Im Jahr 1888 löste die Bremsbahn die Pferdewagen ab und beförderte das schwere Material die etwa 130 Höhenmeter vom Steinbruch hinunter zum Fluss. Im Jahr 1978 wurde der Steinbruch in Dattenberg geschlossen. Die Natur hat das Areal mittlerweile zurückerobert, unmittelbar an der Abbauwand hat sich ein kleiner See gebildet.

Die eigene stark identitätsstiftende Vergangenheit des Basaltabbaus zu rekonstruieren und mithilfe von KuLaDig den Einheimischen wie auch BesucherInnen der Kommune nachvollziehbar zu machen, war Ziel des Teilprojekts Dattenberg im zweiten Projektjahr. Neben dem Steinbruch als zentralem Ort ging es auch darum, den Abbau und Transport des Gesteins anhand verschiedener Stationen im Ort nachvollziehbar zu machen. Wo beispielsweise verlief der Weg der Pferdewagen? Wie funktionierte das Prinzip der Bremsbahn? Warum gab es zeitweise so viele Schmiede im Ort?

Diese und weitere Fragen galt es in den KuLaDig-Objektbeiträgen zu beantworten. Gemeinsam mit dem engagierten kommunalen Team sicherten Studierende der Universität Koblenz-Landau zudem wertvolles Wissen, indem Audiodateien mit Zeitzeugen produziert wurden, die nun an verschiedenen KuLaDig-Objekten langfristig verfügbar sein werden. Mit Hilfe der Anschubfinanzierung des Projekts wurde eine Vielzahl an Dias aus der Zeit des Basaltabbaus digitalisiert und in KuLaDig veröffentlicht. Zudem können Wanderer den Stationenweg durch die Bergbaugeschichte des Ortes an die Etappe des Rheinsteigs nach oder von Linz anschließen.

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