Objekt des Monats August: Mariä Himmelfahrt in Helferskirchen

Zwischen Kannenbäckerland und Westerwälder Seenplatte befindet sich der kleine Ort Helferskirchen, inmitten der für die Region typischen Nadel- und Laubwälder. Das soziale und auch historische Zentrum des Ortes bildet die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Es handelt sich dabei um das dritte Kirchengebäude am gleichen Standort.

Das erste Kirchengebäude wurde im Jahre 959 unter der Grundherrschaft eines Helperichs erbaut. Vermutlich wird es sich bei der ersten Kirche um ein Holzgebäude gehandelt haben. Der Ortsname Helferskirchen lässt sich aus dem Umstand herleiten, dass der Grundherr Helperich diese erste Kirche als Eigenkirche nutzte. Die Kirche brannte um das Jahr 1200 ab. Zwischen den Jahren 1200-1225 wurde eine zweite Kirche erbaut. Diese bestand ebenfalls aus Holz, besaß aber als Anbau einen steinernen Turm, der dem Ort ebenfalls als Wehrturm diente. Das hölzerne Kirchenschiff fiel im Jahr 1768 erneut den Flammen zum Opfer, der Turm jedoch konnte in den Neubau integriert werden. Dieser wurde 1769 durch den kurtrierischen Hofarchitekten Johannes Seiz (1717-1769) im Barockstil erbaut und im Jahre 1781 geweiht. Die Ausgestaltung der Kirche zeugt von ihrer einstigen Bedeutung für die Region. Nach der Renovierung in den Jahren 2019/2020 erstrahlt heute das prachtvolle Innere der Saalkirche, besonders die Deckengestaltung sowie der Hoch- und die zwei Seitenaltäre, in neuem und altem Glanz.

Im zweiten Projektjahr nahm auch die Ortsgemeinde Helferskirchen am Landesprojekt teil. Ziel war es, bewusst an ein Oral-History-Projekt aus dem Jahre 2012 anzuknüpfen, in dem das Wissen der älteren Ortsbevölkerung zu Handwerk, Landwirtschaft und Brauchtum vor laufender Kamera im Dorfmuseum dokumentiert und somit für die Nachwelt gesichert worden war. Im Teilprojekt ging es demnach vornehmlich darum, die im Rahmen des Oral-History-Projekts gedrehten Filme langfristig und nachhaltig digital verfügbar zu machen. Auch sollten thematische Lücken systematisch geschlossen werden, indem neue Videoclips produziert wurden. So wurde auch ein neuer Videoclip zur Kirche mit Paul Müller, dem Leiter des Dorfmuseums Helferskirchen, produziert.

Diese Videoclips werden nun zukünftig an ausgewählten KuLaDig-Objekten verfügbar sein. Im Ort selbst ist geplant, die digitalen Inhalte über Stationen an den Objekten verfügbar zu machen. Mithilfe der Anschubfinanzierung die den am Projekt teilnehmenden Kommunen gewährt wird, wurden in der Kirche Mariä Himmelfahrt 360 Gradfotografien angefertigt, um den Innenraum 360-Grad erfahrbar zu machen. Im 360-Grad-Kirchenraum sind an verschiedenen Stellen Fotos und Videos hinterlegt, beispielsweise an den Altären und an der Orgel.

Hier gehts zum KuLaDig-Objekt Kirche Mariä Himmelfahrt in Helferskirchen und hier geht’s zum interaktiven 360-Grad-Rundgang in der Kirche, in dem man unter anderem auch die Schöler-Orgel aus dem Jahr 1785 per Mausklick zum Klingen bringen kann.

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