Objekt des Monats Oktober: Kloster Maria Engelport

Seit 800 Jahren bildet das Kloster Maria Engelport, knapp 8 Kilometer vom Ortskern Treis-Karden entfernt, ein geistiges Zentrum im Hunsrück und Moselland. Die Erstgründung erfolgte um 1220 durch den Ritter Emelrich von Monreal als Zisterzienserinnenkloster. Bald wieder aufgegeben, belebte das Ehepaar Philipp von Wildenberg und Irmgard von Braunshorn den Ort 1262 neu mit Dominikanerinnen, die sich 1272 dem Prämonstratenserorden unterstellten. Nach der Aufhebung des Adelsklosters im Jahre 1802 diente der Komplex als Landwirtschaftsgut bis die Oblaten O.M.I. hier 1903 ein Missionshaus errichteten. Seit 2014 leben Anbetungsschwestern des königlichen Herzens Jesu und Geistliche des Instituts Christus König und Hoherpriester in Engelport.

Das Kloster und seine Bestandteile, die alte Kirche und die neue Kirche sowie die Gnadenkapelle, das Gnadenbild und die Lourdesgrotte, sind Teil der Objektliste, mit der sich die Ortsgemeinde Treis-Karden für eine Teilnahme am diesjährigen Durchlauf des Landesprojekts bewarb. Ziel war es, die vielen Denkmäler im Doppelort digital zu erfassen und multimedial darzustellen. Bei der Begehung der Ortsgemeinde präsentierten Ortsbürgermeister Josef Bleser und sein Team, Fachleute zu den verschiedenen Objekten und Themenbereichen, hochkarätige Kulturlandschaftselemente mit einem Schwerpunkt auf religiöse Orte und Zentren.

Beeindruckende Führung durch die herrlich restaurierte Kirche in Treis.

Neben dem Kloster sind das u. a. die Treiser Kirchen Katharienkirche, die Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer, in Karden der Stiftsbezirk, die Pfarrkirche Sankt Castor, das Stiftsherrenhaus und heutige Stiftsmuseum mit seiner eindrucksvollen Sammlung.

Die Lourdesgrotte auf dem Klostergelände bezeugt den Marienkult des Klosters

All diese Objekte sind inhaltsschwer und herausfordernd. Doch die Expertise der Wissensträger vor Ort und deren einschlägige Publikationserfahrung machten das Teilprojekt – besonders auch im Hinblick auf die Texterstellung – bislang zum Vorreiter unter den Modellkommunen dieses Jahres. Bereits jetzt ist der Klosterkomplex Maria Engelport mit seinen Unterobjekten in KuLaDig eingearbeitet. Eine hochwertige Rekonstruktion der Gebäude kann im Videoclip in der Mediengalerie betrachtet werden.

Hauptverantwortlich für die Erstellung der Inhalte ist Experte Norbert J. Pies, der bereits vielfach zum Kloster publiziert hat. Neben diesem Zentrum der Marienverehrung wurde aus dem Objektbestand des Teilprojekts Treis-Karden bereits das Haus Korbisch freigegeben. Bei diesem Objekt handelt es sich um das ehemalige Wohnhaus der Pröpste des Sankt Castor-Stifts und eines der ältesten Wohnhäuser Deutschlands. Unterstützt wurde das kommunale Team durch Studierende der Universität Koblenz-Landau. Sie fertigten Audiodateien und zwei aufwändige Videoclips zum Haus Korbisch und zur Wildburg an. Auch diese sind bereits fertiggestellt. Die übrigen Objekte aus der Ortsgemeinde werden in naher Zukunft ebenfalls in KuLaDig verfügbar sein.

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