Was haben der Rennofen im Römerpark Vicus Eisenberg, das Grubengebäude Riegelstein in der Erlebnislandschaft Erdekaut und das Herrenhaus der Familie Gienanth gemeinsam? All diese Kulturlandschaftsobjekte sind thematisch miteinander verbunden, bilden inhaltliche Mosaiksteine des Themas „Industrie- und Wirtschaftsgeschichte Eisenbergs – Bodenschätze von der Römerzeit bis heute“. Unter diesem Rahmenthema haben wir in diesem Jahr in gemeinschaftlicher Arbeit mit der Verbandsgemeinde Eisenberg und Studierenden der Universität Koblenz-Landau Objekte für KuLaDig erfasst. Während eines dreitägigen Aufenthalts haben die Studentinnen des Teilprojekts, Amira Assenmacher, Katharina Laux und Lisa-Marie Lösch, Filmclips gedreht, Interviews geführt, Fotografien angefertigt und nebenbei den Instagram-Kanal des Projekts übernommen.

Unter all den entstandenen Objekten spielt das Objekt des Monats Dezember, das Eisenwerk Gienanth Eisenberg, eine herausragende Stellung. Bereits im Jahr 1753 beginnt die Erfolgsgeschichte der Gienanths in Eisenberg, als Johann Jakob II. Gienanth den Pachtvertrag mit dem Bischof von Worms über den Großhammer am Eisbach schließt. Das Unternehmen florierte, die Fabrikanlage wuchs. Im Jahr 1840 wurden bereits 5.500 Tonnen Eisenerz im Jahr verarbeitet. Erzeugnisse der Gienanths erfreuten sich auf dem Markt großer Beliebtheit und waren für ihre Qualität weithin bekannt. Heute umfasst das Werkgelände der Gienanth GmbH 87.000 Quadratmeter. Produziert werden in Eisenberg und weiteren internationalen Standorten 197.000 Tonnen Stahl pro Jahr.

Das Objekt Eisenwerk Gienanth Eisenberg schließt eine wichtige, thematische Lücke in KuLaDig. Nicht selten nämlich weisen Objekte in KuLaDig einen direkten Bezug zum Gienanth-Werk auf. Der Trinkwasserbrunnen in Bobenthal, erfasst im ersten Projektjahr, wurde beispielsweise ebenfalls in Eisenberg gefertigt. Auf diese Weise lassen sich in vielen Fällen Aspekte der Objektbiografie zukünftig besser darstellen. In den kommenden Wochen werden weitere Objekte aus Eisenberg in KuLaDig veröffentlicht.
Hier gehts zum Objekt des Monats: „Eisenwerk Gienanth Eisenberg„.