Teilprojekt Weißenthurm

Fluch und Segen zugleich: Ein reiches Rohstoffvorkommen befindet sich in den Böden der Verbandsgemeinde Weißenthurm. Neben dem vulkanischen Bimsstein, der vielfältig vom Baustoff über Handwaschmittel bis zur Stone-washed-Jeans zum Einsatz kommt und europaweit auch nur in der Region des Neuwieder Beckens zu finden ist, gibt es ausgiebige Kies- und Tonvorkommen.

Bereits die Römer betrieben den Abbau. Die sogenannte „Urmitzer Ware“, Keramik aus der Region, wird immer wieder von Archäologen in europäischen Fundstellen geborgen. Hinzu kam später eines der größten Obstanbaugebiete in Deutschland. Mit der Entdeckung von Bims als Baustoff begann dann die großflächige Ausbeutung der Böden – erst im Laufe des 20. Jahrhunderts verlor die heimische Industrie an Bedeutung. Ganze Abbaugebiete wurden neu besiedelt, einst landschaftsprägende Industrieanlagen abmontiert, die riesigen Wunden im Boden teilweise renaturiert oder in Gewerbegebiete umgewandelt.

In diesem Projektjahr möchten wir gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Weißenthurm diesen Strukturwandel sichtbar machen. Anhand von zehn Objekten soll jeweils der landschaftliche Zustand vor, während und nach dem Abbau dargestellt werden. Besonders die Konzepte der Nachnutzung zeigen auf, wie landschaftliche Diversität in ehemaligen Abbauregionen gelingen kann und neben der Industrie und Landwirtschaft auch der Naturschutz seinen Raum erhält. Innerhalb der Verbandsgemeinde soll eine Themenroute entstehen, um die vergangenen Industriestandorte auch für die jüngere Generation nachvollziehbar zu machen. Objekte mit Themenbezug aus den regionalen Museen wie u.a. dem Deutschen Bimsmuseum werden digitalisiert an den Standorten verfügbar gemacht und regen zu einem Besuch der heimischen Kultureinrichtungen an.

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