In diesem Jahr nimmt mit Koblenz-Lützel erstmals ein Stadtteil am Landesprojekt KuLaDig-RLP teil. Unter dem Rahmenthema „Von der Vorstadt zum heterogenen Stadtteil“ soll anhand verschiedener Objekte die wechselseitige und nicht immer harmonische Beziehung zum Koblenzer Stadtzentrum nachgezeichnet werden. Das Reichsrayongesetz beispielsweise erlaubte während des 19. Jahrhunderts in Lützel nur den Bau niedriger Häuser. Diese mussten im Verteidigungsfall von den Besitzern eigenhändig abgerissen werden, um den eigenen Kanonen eine freie Schussbahn zu ermöglichen. Die Ansiedlung von Industrie sowie der Bau des Bahnhofs prägten Lützel nachhaltig und führten dazu, dass sich vermehrt MigrantInnen und Arbeiterfamilien in Lützel niederließen. Bürgerhäuser mit reich dekorierten Fassaden machen wiederum deutlich: Lützel besitzt viele Gesichter.
So birgt der Stadtteil Geschichte und Geschichten, die selbst den Einwohnern häufig unbekannt sind. Was hat es beispielsweise mit dem kleinen Stück französischen Bodens in Lützel auf sich oder mit dem Architektenhaus, anhand dessen sein Erbauer gleich einem Katalog das eigene Stil-Repertoire hat aufzeigen wollen? Wieso gibt es beim Volkspark hübsche Arbeiterhäuser? Und wie kommt es zur „Hall of Fame“ der Street Art unten an der alten Volksschule? Dieses Teilprojekt soll daher nicht zuletzt der Identitätsstiftung der Stadtteilbewohner selbst dienen.
Teilprojekt Koblenz-Lützel
