Rechts und links des Moseltals erheben sich die teils steilen Hänge von Eifel und Hunsrück. Aus diesem Grunde verliefen die wichtigsten Verkehrswege seit jeher entlang des Flusses. Auf der Höhe der Ortsgemeinde Alf jedoch fließt der Alfbach in die Mosel und hat über die Jahrtausende hinweg eine weitere Talsenke geschaffen: Das Alfbachtal. Dieses wussten bereits die Römer zu nutzten. Der Weg durch das Alfbachtal nach Trier war nämlich kürzer, als der Weg entlang der Mosel, die in diesem Abschnitt stark durch ihre mäanderartigen Schleifen geprägt ist. Unterhalb der heutigen Burg Arras installierten die Römer eine erste Pferdestation, später auch eine befestigte Anlage auf dem Berg.
Aus diesem Grund bildete sich bei Alf ein zentraler Verkehrsknotenpunkt für die Region heraus, dessen Bedeutung auch nach den Römern nicht nachließ. Eine Posthalterei mitsamt Postkutschenbetrieb und Pferdestation in Alf erlangte ab dem Jahr 1644 überregionale Bedeutung. In den folgenden Jahrhunderten aber kristallisierten sich die Mosel-Schifffahrt mitsamt der Fähre nach Bullay und dann ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahn als wichtigste Verkehrsmittel heraus. Zahlreiche Reisende machten in Alf Halt und es entstanden Hotels und Gasthäuser. Nicht zuletzt besuchte der legendäre Eiserne Gustav den Ort, auf seiner Pferdedroschkenfahrt von Berlin nach Paris im Jahr 1928.
Noch heute lassen sich in Alf anhand verschiedener Orte und Objekte die spannende Verkehrsgeschichte der Ortsgemeinde nachvollziehen. Welche Rolle spielte die Burg Arras? Wo beispielsweise verlief im Ort der alte Treidelpfad am Moselufer? Und welche heute noch sichtbaren Spuren hinterließ die Gründung des Eisenwerks Ferdinand Remy in Alf hinsichtlich des steigenden Wirtschaftsverkehrs? Wie wurden die Straßen für den wachsenden Autoverkehr umgestaltet? Welche Initiativen werden heute vorangetrieben, um den Verkehr – nicht zuletzt den sehr populären Fahrradtourismus – innovativ zu gestalten?
In diesem Jahr werden im Rahmen des Teilprojektes Alf ausgewählte Orte und Objekte zum Thema Verkehrsgeschichte für KuLaDig erfasst und über Text und Multimedia in KuLaDig verfügbar gemacht. Über Stationen mit QR-Codes sollen BürgerInnen und BesucherInnen gleichermaßen Zugriff auf die digitalen Inhalte erhalten.