Neue Reihe „Kulturelles Erbe hat viele Gesichter“ stellt KuLaDig-RLP-Netzwerk vor – Folge 1: Michael Ceranski

In den mittlerweile 60 umgesetzten bzw. in der Umsetzung befindlichen Teilprojekten haben wir eine große Anzahl von Menschen kennenlernen dürfen, die sich um die Bewahrung, Pflege, Sichtbar- und Nutzbarmachung des kulturellen Erbes in Rheinland-Pfalz bemühen und verdient gemacht haben, meist auf ehrenamtlicher Basis. Ihre Hintergründe und die Beweggründe, sich für die eigene Ortsgeschichte zu engagieren, sind so vielfältig, wie die der Objekte und Rahmenthemen der einzelnen Umsetzungen.

Während wir in der Vergangenheit mit unseren Reihen „Objekt des Monats“ und „Video / Medium des Monats“ bereits Schlaglichter auf ausgewählte Projekt-Ergebnisse geworfen haben, blieben die Menschen hinter den Themen zumeist noch im Dunkeln. Das möchten wir nun ändern. In unserer neuen Reihe „Kulturelles Erbe hat viele Gesichter“ möchten wir den Akteur:innen, mit denen wir – in unterschiedlichster Funktion – bei der Erfassung, Dokumentation und digitalen Präsentation des kulturellen Erbes in Rheinland-Pfalz eng zusammenarbeiten, einen Raum geben, um sich kurz persönlich vorzustellen. Was sind die persönlichen Hintergründe und Motive für ihr Engagement? Welche Erfahrungen haben sie gemacht, im Projekt und darüber hinaus? Welche Visionen verfolgen sie? Am Ende dieser (langen) Reihe steht mosaikartig eine Fülle an Perspektiven auf kulturelles Erbe und seine heutige Bedeutung.

Und heute machen wir den Anfang:

Kulturelles Erbe hat viele Gesichter: Michael Ceranski

Steckbrief:

Name: Michael Ceranski

Funktion: Teil des KuLaDig-Teams Mutterstadt, verantwortlich als Vorsitzender des Historischen Vereins der Pfalz, Ortsgruppe Mutterstadt

Persönliches Motto: „Wohin Du auch gehst, geh mit Deinem ganzen Herzen!“

Hintergrund: Gebürtig bin ich aus Bergisch Gladbach bei Köln und inzwischen leidenschaftlicher „Wahlpfälzer“. Beruflich bin ich als Dipl.-Kaufmann 1990 in die Pfalz und zur BASF gekommen. Hier leitete ich als Obere Führungskraft verschiedene internationale Geschäftseinheiten in den Bereichen Agrar, Ernährung und Waschmittel. Nach mehr als 33 Jahren beruflicher Tätigkeit kann ich mich nun im Ruhestand intensiver der Pfälzer Kultur, Historie und Wein widmen. Als zertifizierter Kultur- und Weinbotschafter Pfalz (inzwischen 1. Vorsitzender des Vereins der Kultur- und Weinbotschafter Pfalz) entdeckte ich die interessante Geschichte Mutterstadts bei den Vorbereitungen für eine Ortsführung und begeisterte mich für die Mitarbeit im Historischen Verein. Gemeinsam mit meiner Frau bin ich auch Mitglied des Stiftungsrates der Bürgerstiftung Mutterstadt, die sich für wohltätige Zwecke in Mutterstadt engagiert.

Michael Ceranski an einem Tisch mit seinen Mitstreitern vom Historischen Verein der Pfalz, Ortsgruppe Mutterstadt (von links nach rechts: Robert Liebhart, Dr. Christina Wolf und Michael Hemberger).

Was bedeutet Ihnen kulturelles Erbe? Warum ist es für Sie so wichtig, sich dafür zu engagieren?

Mir ist es persönlich wichtig, Geschichte, Kultur und Tradition Mutterstadts für die Bürger in geselliger Gemeinschaft erlebbar zu machen. Dadurch wird das kulturelle Erbe erhalten und bleibt lebendig über alle Generationen hinweg und wir können gemeinsam daraus viel lernen. Durch KuLaDig-RLP konnten wir im Team von Gemeinde und Historischem Verein verborgene Schätze heben in Form von Innenansichten von Gebäuden, z.B. Kirchen, Kirchtürmen, Bibliothek und Museum. Eine Reihe von Zeitzeugeninterviews mit Personen, die z.B. die alte Lokalbahn gefahren sind oder die Judenverfolgung miterlebt haben, sind beeindruckende Zeugnisse der Vergangenheit.

Michael Ceranski bei der Begehung mit lokalem Team, Projektleitung und Studierenden

Was machen Sie konkret zur Bewahrung oder Präsentation des kulturellen Erbes?

Die Präsentation des kulturellen Erbes durch KuLaDig unterstützen wir durch Publikumsveranstaltungen im historischen Rathaus und durch eine Facebook-Reihe „Objekt des Monats“.

Welche Erfahrungen haben Sie während Ihrer Projektarbeit gemacht?

Die Erfahrungen während der Projektarbeit in Zusammenarbeit mit Florian Weber und dem KuLaDig-RLP-Team in Koblenz waren ausgezeichnet. Eine hohe Professionalität gepaart mit sympathischer und zügiger Bearbeitung der Themen haben es uns ermöglicht, innerhalb eines guten Jahres den digital aufbereiteten Rundgang durch Mutterstadt online zu stellen und der begeisterten Öffentlichkeit zu präsentieren. Auch nach dieser Zeit bleibt unser KuLaDig-Team Mutterstadt bestehen und wir treffen uns regelmäßig, um die Weiterentwicklung mit zusätzlichen Objekten, etc. voranzubringen.

Die Eröffnung der Tour „Über 1250 Jahre Mutterstadt: Von Türmen, Pforten und dem stärksten Mann der Welt“ durch Bürgermeister Torsten Leva (ganz links).

Wie ging es weiter nach dem Projektende?

Nach Projektende startete zunächst die weitere Bekanntmachung des Rundgangs durch Anbringen von Schildern mit QR-Codes an den Objekten, der Druck von Informations-Flyern und die Information über Facebook, Zeitungsartikel und Newsletter. Weitere Ideen für zusätzliche Objekte und Rundgänge (alter Friedhof, Wasserturm, Stolperstein-Rundgang) sind in Planung für die Zukunft. Im Herbst planen wir eine Mutterstadt-Rallye mit Schülern der integrierten Gesamtschule mit Unterstützung der KuLaDig-App.

Was wünschen Sie sich für die nächsten Jahre?

Für die nächsten Jahre wünsche ich mir, dass wir das Netzwerk der KuLaDig-Modellkommunen mit KuLaDig RLP nutzen können, um uns weiterzuentwickeln. Ebenso ist mir wichtig, dass die KuLaDig-Plattform auch kontinuierlich Upgrades erfährt, um auf dem neuesten Stand der Technik und attraktiv für die Nutzer zu bleiben.

Abbildungen: Michael Ceranski und Historischer Verein der Pfalz-Ortsgruppe Mutterstadt

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