Kompetente Unterstützung der Teilprojekte – Studentisches Engagement im Landesprojekt

Projektarbeit ist Teamwork, ganz besonders in unserem Landesprojekt. Denn es gilt Austausch und Zusammenarbeit zwischen drei sehr unterschiedliche Akteursgruppen zu organisieren: den kommunalen Teams – in denen sich Personen aus den Bereichen lokale Politik und Verwaltung, Wissen zur lokalen Geschichte und Tourismus vereinen – dann der KuLaDig-RLP-Projektleitung und nicht zuletzt den Studierenden unserer Universität, die das Projektseminar „Kulturelles Erbe digital erfassen“ belegen.

Das Seminar steht Studierenden der Kulturwissenschaft ebenso offen wie Studierenden der Germanistik, Geschichte und Computervisualistik. Die Chance, in interdisziplinären Gruppen praktische Fähigkeiten und erste Erfahrungen im Projektmanagement zu erwerben und auf diese Weise mal aus der „Uni-Bubble“ herauszuschauen, birgt andererseits einige Herausforderungen und Anstrengungen, die das Arbeitspensum anderer Seminarangebote meist übersteigen. Nichtsdestotrotz konnten wir in diesem Jahr einige Studierende zum zweiten Mal für eine Teilnahme gewinnen, weil am Ende das Teamwork in den studentischen Teams und mit den Kommunen, die spannenden Themen sowie die praktischen Kompetenzen im Rahmen der Medienproduktion überwiegen. Das ist gewissermaßen der Lohn für die viele Arbeit, auch im Hinblick auf spätere berufliche Chancen. In einem Projektseminar, bei dem in aller Regel am Ende ein Teilnahmeschein ohne Benotung erworben wird, leisten auch die Studierenden einen wertvollen ehrenamtlichen Beitrag für die Bewahrung und Sichtbarmachung des kulturellen Erbes der teilnehmenden Kommunen.

Studierende in den aktuellen Teilprojekten (von links nach rechts): Zeiskam: Jessica Gülen, Sarah Krieger und Maurice Pareike (Hiwis im Landesprojekt, letzterer nicht im Bild); Alzey: Kristina Sus und Alina Erfeling; Bernkastel-Kues: Celine Golke und Niklas Geschwind; Horchheim: Gertrud Klein und Tobias Staudt; Hamm (Sieg): Khadra Fischer und Sebastian Damke (letzterer nicht im Bild); Neustadt a. d. Weinstraße: Laura Keller und Sanam Sadat (letztere nicht im Bild).

Um dieses Engagement unserer Studierenden wertzuschätzen, haben wir in den vergangenen Jahren den Ablauf und Workflow der Teilprojekte stets angepasst. Beispielsweise laden wir nun die Studierenden regelmäßig zu den Begehungsterminen ein, um sie am kreativen Gestaltungsprozess zu beteiligen. Auch an den Videokonferenzen mit den kommunalen Teams im Nachgang der Begehungen sind die Studierenden aktiv beteiligt. Nicht bloß Ausführende für bereits getroffene Entscheidungen sollen sie sein, sondern Mitgestaltende, was auch zu einer höheren intrinsischen Verbundenheit mit dem jeweiligen Teilprojekt führt.

In unseren Instagram-Reels stellen wir ausgewählte Studierende, die am Projektseminar teilgenommen haben, vor (Björn Janßen aus dem Teilprojekt Bendorf-Sayn 2021, links) und Kristina Sus (Teilprojekte Bendorf-Sayn 2021 und Alzey 2025).

Ein zweiter Punkt ist eine gute Vorbereitung, die wir ebenfalls in den vergangenen Jahren stets weiterentwickelt haben. Neben einer theoretischen Einführung in die Themen „kulturelles Erbe“, „Kulturlandschaften“ und „digitale Wissensvermittlung“ gilt es, ganz praktisches Know How zu vermitteln: Was macht einen guten Videoclip aus? Wie gestaltet man ein Interview? Was gilt es zu beachten, wenn man selbst filmt oder Audioaufnahmen macht? Wie gelingen 360-Grad-Aufnahmen? Anhand verschiedener Best- und Worst-Practice-Beispiele aus dem eigenen Materialfundus der letzten Jahre sowie professioneller How-to-Videos befassen wir uns mit grundlegenden Fragen der Medienproduktion.

Beispiel für ein Storyboard, in diesem Fall der Studierenden Team Bernkastel-Kues, zur Planung der Medienbeiträge (Bild: Celine Golke).

Unsere drei Hiwis Sarah Krieger, Jessica Gülen und Maurice Pareike, alle bereits erfahrene Medienproduzent:innen, unterstützen diesen Prozess ebenfalls tatkräftig und weisen die Studierenden in die teils nicht unkomplizierte Handhabung von Smartphones, Gimbals, Funkmikrofonen, Audioaufnahmegeräten usw. ein. Mittlerweile werden Videoclips auch von Profis sehr häufig mit guten Smartphones und „leichter“ Technik anstelle mit großformatigen Videokameras produziert.

In einem zweiten Reel stellen sich Carla Seibert und Margarita Kotlyarenko (beide Studierende im Teilprojekt Hottenbach 2021 und danach Hiwis im Landesprojekt) vor.

Nicht zuletzt gilt es auch, Kenntnisse im Projektmanagement zu vermitteln. Wie koordiniert man die Termine und die Mitglieder des kommunalen Teams? Wie lassen sich die Produktionstage produktiv gestalten? Welchen Vorteil bringen Storyboards für Videos und Audios?

Praktische Anleitung im Umgang mit Medien und Technik auf dem Uni-Campus in Koblenz.

Derart vorbereitet und für die Praxis gerüstet, werden die Studierenden nun in den kommenden Wochen „ihre“ Modellkommunen besuchen und gemeinsam mit den kommunalen Partner:innen die im Vorfeld abgesprochenen Objekte erfassen und Medien produzieren. Manchmal entstanden aus diesen Begegnungen sogar Freundschaften oder nachfolgende Angebote. Die Studierenden des Teilprojekts Bendorf-Sayn beispielsweise erhielten aufgrund ihrer guten Arbeit die Möglichkeit, eine eigene Ausstellung im Eisenkunstguss-Museum der Sayner Hütte zu kuratieren.

Wir sind guten Mutes, dass auch in diesem Jahr unsere Studierenden in den Kommunen viele positive Erfahrungen machen, Zeit und Raum für Kreativität bekommen und die ihnen gebührende Wertschätzung erfahren, so dass am Ende für alle Beteiligten ein sehr schönes Ergebnis herauskommt.

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