Spannende Kooperationsgespräche in Ruanda

KuLaDig-RLP-Projektleiter Michael Klemm war Ende September / Anfang Oktober auf Studienreise in Ruanda, zusammen mit der Vizepräsidentin der Universität Koblenz für Forschung und Transfer, Claudia Quaiser-Pohl, und dem Direktor des Ruanda-Zentrums, Siegmar Seidel. Ziel war es, die seit 25 Jahren bestehenden Kooperationen der Universität mit dem Partnerland von Rheinland-Pfalz weiter zu vertiefen und neue Projektideen mit den Partnern vor Ort zu besprechen.

Eine der vorgebrachten Ideen ist es, Erkenntnisse aus unserem Landesprojekt zu nutzen, um zusammen mit der University of Rwanda, der Cultural Heritage Academy, dem Rwanda Development Board und weiteren Partnern sowie Kolleg:innen der Universität Mainz das reichhaltige kulturelle und natürliche Erbe des Landes mitten in Afrika digital und multimedial aufzubereiten.

Das ethnografische Museum in Huye / Butare (li) und das Kandt-Haus in Kigali
erzählen sehr unterschiedliche Geschichten, von den Anfängen der indiginen ruandischen Kultur und vom Leben in der Zeit des deutschen Kolonialismus in Ostafrika

Dazu wurden auf der Reise viele Gespräche geführt, die allesamt auf großes Interesse und breite Unterstützung stießen. Zudem besuchte die Koblenzer Delegation zahlreiche Stätten des kulturellen Erbes, zum Beispiel in der Hauptstadt Kigali das Genozid-Denkmal und das Kandt-Haus, das an die deutsche Kolonialzeit bis zum Ende des 1. Weltkriegs erinnert, oder das Ethnografische Museum sowie die Kathedrale in Huye / Butare. Hier zeigten die Gespräche mit den Museumsleitern sowie dem Generaldirektor für Kulturelles Erbe, Robert Masuzera (s. Foto oben), dass es zahlreiche Ideen und viele Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit gibt.

Impressionen ruandischer Kulturgeschichte: ein Nachbau des Königspalasts in Nyanza,
die Herstellung von Bananenbier, einer der letzten ruandischen Könige, Hochsprung als kulturell bedeutender Sport und Handelstreibende in Kigali im Jahre 1915.

Ebenfalls vereinbart wurde ein Austausch zwischen der Koblenzer Medienwissenschaft und der School of Journalistics and Communication der University of Rwanda. Weitere Besuche galten den naturwissenschaftlichen Forschungsstationen der Universität Koblenz. Hier wird aktuell unter anderem ein Projekt mit einer landwirtschaftlichen Kooperative in der Nähe von Butare im Süden Ruandas durchgeführt, welche die Delegation besuchte, bei dem es um eine Minderung von Erosion und eine Steigerung der Ernten durch neuartige Düngungsmethoden geht.

Spannende Begegnung mit der landwirtschaftlichen Kooperative in der Nähe von Butare / Huye

In Butare befindet sich auch das Gästehaus der Universität, wo Lehrende und Studierende willkommen sind, um Projekte, Exkursionen, Praktika oder Workshops durchzuführen – ein wunderbarer Lernort mitten im Herzen Afrikas. Zudem zeigte Siegmar Seidel, der seit 22 Jahren in Ruanda halb zu Hause ist, viele Facetten des Landes, etwa die quirlige Hauptstadt Kigali oder das Land der Vulkane und Berg-Gorillas im Norden sowie den Akagera-Nationalpark mit seiner beeindruckenden Tierwelt im Osten an der Grenze zu Tansania.

Beeindruckende Natur und Tierwelt im Akagera-Nationalpark im Osten des Landes.

Projektleiter Michael Klemm hat eine Fülle an Inspirationen mitgenommen, wie künftig auch die Koblenzer Kulturwissenschaft Forschung, Lehre oder auch Projekte in Ruanda organisieren könnte, gemeinsam mit den ruandischen Partnern. Nun folgen in nächster Zeit Gespräche mit potenziellen deutschen Partnern für die angebahnte Kooperation.

Hinterlasse einen Kommentar