In unseren Videoclips findet in der Regel eine Fokussierung auf eine bestimmte Fragestellung zum jeweiligen Objekt statt, die durch unsere lokalen Wissensträger:innen gesetzt und in maximal 3 Minuten vermittelt wird. In diesem Monat möchten wir Ihnen ein Video präsentieren, in dem ein umfassenderer Blick auf das Objekt gegeben wird: Die Vorstellung der Krackesmühle nordwestlich von Gräfendhron aus unserem Teilprojekt Berglicht (Projektjahr 2022).

Einführende Drohnenaufnahmen von der Krackesmühle und ihre Anbindung an die Dhron aus dem Videoclip.
Dieses Video wurde nicht von Studierenden, sondern in Eigenregie vom engagierten kommunalen Team produziert und setzt auf ganz verschiedene Video-Formate. Drohnenaufnahmen liefern einen Überblick über Objekt und Standort – was insbesondere bei Mühlen natürlich nicht unwesentlich ist – und werden durch den Erzähler entsprechend kommentiert. Ebenfalls veranschaulicht und erläutert werden Wasserführung und -versorgung durch die Dhron. In einer Interview-Sequenz kommt Martin Petry, Besitzer der heute als Gaststätte genutzten Mühle, zu Wort, der im lockeren Gespräch mit dem Ortshistoriker Edgar Manz Hintergrundinformationen zur Mühle und ihrer Geschichte verrät: So erfährt man, dass die Mühle 1528 erstmals in Berglichter Kirchbüchern Erwähnung findet und bis 1959 genutzt wurde.

Historische Fotografie der Müllersfamilie, die zeitweilig die Krackesmühle betrieb (um 1900).
Kurzzeitig befanden sich die Mühlenrechte in der Hand des Staates, bevor sie 1999 wieder auf die Krackesmühle rückübertragen wurden. Anhand alter Pläne und Flurkarten der 1920er Jahre erläutert Petry, wie die Mühle einst genutzt wurde, welche Rechte ihr gegeben waren und wo sich die Mühlräder befanden. Betrieben wurden unter einem Dach eine Öl-Mühle, eine Mahl-Mühle und ein Sägewerk, alles mittels einzelner Wasserkanäle mit dem Wasser der Dhron versorgt und angetrieben.



Situationspläne aus den 1920er Jahren verdeutlichen (von links nach rechts) die Lage des Mühlenkomplexes, die einzelnen Gebäude sowie die Wasserführung über Kanäle und Schleusen zu den verschiedenen Mühlrädern.
Da im Grundbuch auch immer noch das Wasser- und das Mühlenrecht vermerkt sind, würde Petry gerne auch heute die Wasserkraft wieder nutzen. Über eine kleine Kapelle auf dem Grundstück lässt sich der Bogen zum Ort Berglicht spannen. Zur Besatzungszeit durch die Franzosen sollte die Mühle eigentlich zerstört werden. Als die Entscheidung fiel, die Mühle doch zu erhalten, stiftete der Müller in der Endzeit des Ersten Weltkriegs (um das Jahr 1918) die kleine Kapelle.

Martin Petry, Besitzer der Krackesmühle, am kleinen Kapellchen auf dem Grundstück der Mühle.
Das Video schließt mit einer kurzen Darstellung des Ortes, an dem das genutzte Wasser wieder dem Bach Dhron zugeführt wird. Die dort vorhandene alte Bruchsteinbrücke findet auch noch eine kurze Erwähnung, so dass man in knapp elf Minuten einen umfassenden Überblick über die Mühle, ihre Geschichte und die diversen Nutzungskontexte und ihre Einbettung in die Landschaft bekommt.
Sehen Sie hier unser Video des Monats:
Da es neben der Krackesmühle in der Berglichter Umgebung noch eine zweite Mühle, die Bannmühle in Gräfendhron, gibt, wurde im Teilprojekt auch der Themenbeitrag „Mühlen bei Gräfendhron und Berglicht“ verfasst.
Hier gab es einen wunderschönen Reiterhof in den siebziger Jahren, habe hier als Reiter Gruppen geführt. Zu dem Anwesen gehörte damals auch die Käsmühle, die wurde leider in Brand gesteckt.
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