KuLaDig-Daten im Ort sichtbar machen: Zweite Verwertungsförderung im Landesprojekt läuft an

Die Arbeit in unseren Teilprojekten läuft in der Regel in drei Phasen ab: In der ersten Phase wird ein Konzept erarbeitet. KuLaDig-Objekte, Rahmenthemen und erste Ideen zur späteren Sichtbarmachung der digitalen Daten im Ort werden durch die Teams in unseren Partnerkommunen erarbeitet und gemeinsam mit uns während der Begehung festgelegt. Es folgt die Arbeitsphase, in der die Texte und die Medien produziert werden und die mit der Freigabe – sprich der Online-Stellung – der KuLaDig-Objekte abgeschlossen wird. In vielen Kommunen endet damit – leider – die Projektarbeit.

KuLaDig-Daten entfalten erst dann richtig ihren Wert, wenn sie im Ort wahrgenommen und genutzt werden, wie hier im Bild, im Rahmen einer Führung in Sankt-Aldegund

Da es uns jedoch darum geht im Ort selbst einen Mehrwert zu produzieren, die Daten für Einheimische und Besucher:innen gleichsam nutzbar und verfügbar zu machen, regen wir stets zur Umsetzung der dritten Phase an, das – wie wir es nennen – „Auf-die-Straße-Bringen“ der digitalen Daten. Hier setzt unsere zweite Fördermaßnahme an, die sich direkt an die rheinland-pfälzischen Kommunen wendet, die bereits über mindestens zehn KuLaDig-Objekte verfügen und denen wir im Prozess der Sichtbarmachung und Verwertung der KuLaDig-Daten gezielt Impulse geben möchten. Im letzten Jahr wurden die Kommunen Kelberg, Sankt Aldegund und Kamp-Bornhofen mit Fördermitteln des Innenministeriums Rheinland-Pfalz unterstützt. In Kelberg wurden weitere Audiodateien produziert, die sowohl an den KuLaDig-Objekten, als auch an den Stationen des Erlebnisrundwegs „Spuren der Kamillen-Traud“ verfügbar gemacht wurden. In Sankt Aldegund wurden Infotafeln zum Rundweg „Sankt Aldegund erleben“ mitfinanziert und eine KuLaTour angelegt.

In dieser Audiodatei aus Kelberg werden Informationen zur historischen „Kamillen-Traud“ vermittelt, die Autorin Ute Bales liest zudem eine passende Passage aus ihrem biografischen Roman „Kamillenblumen“

In Kamp-Bornhofen – die Maßnahme läuft noch – sollen Digitalisate aus dem „Flößer- und Schiffermuseum Kamp-Bornhofen“ in den städtischen Raum gebracht werden, um sowohl die Objekte zum Thema Flößerei und Schifferei als auch das Museum ins Blickfeld der Menschen zu rücken – gerade auch im Vorfeld der Bundesgartenschau 2029.

Eine virtuelle 360-Grad-Tour zum Museum, angereichert mit Medien, gibt es bereits. Diese digitalen Angebote werden mithilfe der Verwertungsförderung im Ort selbst stärker sichtbar gemacht

Auch in diesem Jahr werden wir drei Kommunen bei der Sichtbarmachung ihrer KuLaDig-Daten fördern, nämlich: Die Ortsgemeinde Dattenberg, die Ortsgemeinde Laubenheim und die Stadt Montabaur. In Dattenberg wurden 2020 Objekte erfasst, die mit dem örtlichen Basaltsteinbruch in Zusammenhang stehen. „De Broch“, wie der Steinbruch im Ort genannt wird, diente den Menschen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts als Arbeits- und Identität stiftender Ort. Die KuLaDig-Objekte sollen nun mithilfe der Förderung durch das Landesprojekt im Ort selbst stärker ins Bewusstsein der Menschen gerückt werden, durch Infotafeln, QR-Codes etc.

In Dattenberg konnte bislang erst eine Informationsstele an einem KuLaDig-Objekt installiert werden. Mithilfe der Förderung sollen nun weitere Stationen umgesetzt werden

In Laubenheim wurden 2021 Objekte erfasst, anhand derer die Wirtschaftsgeschichte der Ortsgemeinde nachvollzogen werden kann. Nun soll ein „Familienrundgang“ entwickelt werden. Die Kinder, die dieses Angebot wahrnehmen, sollen am Startpunkt der Tour eine kindgerechte Illustration ausgehändigt bekommen. Das Heftchen wird Informationen, Anregungen zum Schreiben und Malen, aber auch QR-Codes zu den Objekten enthalten.

In Laubenheim sollen mit kindgerechten Beiträgen gezielt Kinder für die eigenen Kulturlandschaftsobjekte begeistert werden. Dieses Angebot soll nun durch ein Heft für Kinder ergänzt werden

In Montabaur wurde 2021 das Teilprojekt „Sprechende Fachwerkhäuser“ umgesetzt. Gemeinsam mit dem kommunalen Team der Stadt und Studierenden unserer Uni bildeten wir ausgewählte Fachwerkhäuser in KuLaDig ab und produzierten ergänzende Videoclips und Audios (für Kinder und Erwachsene). Im historischen Stadtzentrum kann man nun an den Gebäuden verweilen und Wissenswertes zum Thema Westerwälder Fachwerk und kleine Anekdoten zu den Gebäuden anhören. Im Rahmen unserer Förderung sollen nun weitere kleine Infovideos zum Thema Westerwälder Fachwerk entstehen, um thematische Lücken zu füllen.

In den kommenden Monaten werden wir gemeinsam mit unseren kommunalen Partner:innen die eingereichten Konzepte „schärfen“ und umsetzen, um den Bestand an KuLaDig-Objekten noch attraktiver für die Menschen zu machen.

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