Zweites Netzwerktreffen lädt zu Vernetzung und weiteren Projekten ein

Am 5. September fand zum zweiten Mal das Netzwerktreffen für alle Kommunen, Vereine und Akteure statt, die in Rheinland-Pfalz mit KuLaDig arbeiten oder sich generell um eine Vermittlung des kulturellen Erbes im Bundesland bemühen. Christine Brehm vom KuLaDig-Kompetenzzentrum an der SGD Süd, die auch das Netzwerktreffen im letzten Jahr auf der Burg Lichtenberg bei Kusel ausgerichtet hatte, war erneut mit der Organisation des Tages betraut. Und wieder fand das Treffen in einmaliger Atmosphäre statt: Als Veranstaltungsort war die Krupp‘sche Halle im eindrucksvollen Industriedenkmal Sayner Hütte in Bendorf ausgewählt worden. Über hundert Personen aus ganz Rheinland-Pfalz folgten der Einladung, um sich zu vernetzen und am vielseitigen Programm teilzunehmen.

Prof. Dr. Michael Klemm und Christine Brehm vom Landesprojekt und KuLaDig-Kompetenzzentrum sowie Prof. Dr. Hannes Kopf, Präsident der SGD SÜD, eröffnen die Veranstaltung

Direkt nach der Begrüßung durch Birgit Meyreis, Kreisabgeordnete im Landkreis Mayen-Koblenz, Bürgermeister und Gastgeber Christoph Mohr und den SGD Süd-Präsidenten Prof. Dr. Hannes Kopf fand die Auszeichnung der Kommunen statt, die sich in ihrer meist ehrenamtlichen Arbeit mit KuLaDig erfolgreich engagiert haben. Christine Brehm und Florian Weber stellten diese Kommunen, die kommunalen Teams und Ergebnisse aus dem Projektjahr 2021/22 kurz vor. SGD Süd-Präsident Kopf überreichte den anwesenden Teams eine Plakette als Auszeichnung und dankte – auch im Namen von Innenminister Michael Ebling – für das Engagement und die geleistete Arbeit.

Kreisabgeordnete Birgit Meyreis, Bürgermeister Christoph Mohr und SGD Süd-Präsident Kopf sprechen die Grußworte. Christine Brehm und Florian Weber moderieren die Auszeichnungen

Bei den ausgezeichneten (Modell-)Kommunen und thematischen Ansätzen handelt es sich um:

Alf: Von der Burg über den Kreisverkehr bis zur Brücke – Alf als Verkehrsknotenpunkt seit der Römerzeit

Altenkirchen-Flammersfeld: Friedrich Wilhelm Raiffeisens Wirken in der Verbandsgemeinde

Bad-Dürkheim: Kulturlandschaftsobjekte im Landkreis Bad-Dürkheim

Bendorf: Industriegeschichte rund um die Sayner Hütte

Hottenbach: Landjudentum im Hunsrück

Kirrweiler: Einfluss des Fürstbischofs von Speyer

Koblenz-Lay: Rundgang durch das historische Lay

Landstuhl: Von der Nanstein bis zum Bismarckturm. Der Burg-Nanstein-Weg in Landstuhl

Laubenheim: Von Mühlen und Brückenbauten. Wirtschaftsgeschichte einer Ortsgemeinde

Montabaur: Westerwälder Fachwerk in Montabaur

Pellenz: Abbau von Tuff und Trass in der Pellenz

Sankt Aldegund: Sankt Aldegund erleben

Waldlaubersheim: Sagenumwobene Orte in Waldlaubersheim

Die Auszeichnung der Modellkommunen des Jahres 2021 und weiterer engagierter Kommunen und Landkreise durch SGD-Süd-Präsident Prof. Hannes Kopf

Neben der Auszeichnung standen auch Vorträge zu aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten der Digitalisierung von Geschichte auf dem Programm, die zu weiteren Projektideen anregten. Welche Wege zum erfolgreichen Auftritt in KuLaDig führen, erläuterte KuLaDig-RLP-Projektleiter Prof. Dr. Michael Klemm anhand des vom Projektteam entwickelten digitalen Leitfaden (https://leitfaden-kuladigrlp.de). Dieser Leitfaden soll alle kulturhistorisch Engagierten dabei unterstützen, eigene KuLaDig-Projekte durchzuführen, und bietet eine Vielzahl an How-to-Videos, Best-Practice-Beispielen und konkreten Vorschlägen zur Projektabwicklung.

Projektleiter Prof. Dr. Michael Klemm stellt den neuen Videoclip zum Projekt und den digitalen Leitfaden vor; Startseite des digitalen Leitfadens mit den Kapiteln als Kacheln und Screenshot der Kachel „Team bilden

Als Beispiel für das Engagement von Landkreisen bei KuLaDig stellten Katharina Schneider und Christopher Kley von der Kreisverwaltung Bad Dürkheim die Vorgehensweise bei der Erfassung von Kulturdenkmälern in ihrem Kreis vor. Sie erstellen im Rahmen des vom Innenministerium geförderten Kreisentwicklungskonzepts 100 Beiträge zu den relevantesten Kulturlandschaftsobjekten in der Region. Prof. Dr. Torsten Mattern, Archäologe an der Universität Trier, zeigte, welche Möglichkeiten von dreidimensionalen Rekonstruktionen die App ARGO bietet, indem sie eine Vielzahl von verschwundenen Gebäuden wieder sichtbar macht.

Katharina Schneider und Christopher Kley von der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, Prof. Dr. Torsten Mattern von der Universität Trier (ARGO), Anne-Katrin Koch vom Museumsverband Rheinland-Pfalz, Martin Weier von der Tourismus Rheinland-Pfalz GmbH und Prof. Dr. Christof Schöch von der Universität Trier

„Wir möchten nicht nur weitere mediale Formate anbieten, um die Attraktivität von KuLaDig weiter zu erhöhen, sondern auch zunehmend auf die bereichernde Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Einrichtungen und Anbietern setzen“, erklärte Präsident Kopf. Daher stellte auch Martin Weier von der Tourismus Rheinland-Pfalz GmbH vor, wie Daten künftig mit KuLaDig ausgetauscht und vernetzt werden können. Auch das Inventarisierungstool Museum Digital, das Anne-Katrin Koch vom Museumsverband Rheinland-Pfalz präsentierte, ergänzt und erweitert die Möglichkeiten, historische Schätze online darzustellen und auch die Bestände kleinerer Heimat- und Dorfmuseen digital für eine größere Zuschauerschaft sichtbar zu machen. Welche vielseitigen Forschungsaspekte das Thema Wein und Weinbau in Rheinland-Pfalz liefern kann, erläuterte Prof. Dr. Christof Schöch von der Universität Trier in seinem Vortrag über die Entwicklung von Weinetiketten, die viele Geschichten erzählen.

Impressionen vom Netzwerktreffen und von der Führung durch die Sayner Hütte

Um die Programmpunkte herum gab es zudem ausgiebige Gelegenheit für die Vertreter:innen aus den Kommunen, direkt miteinander ins Gespräch zu kommen, um zum Beispiel Erfahrungen und Ideen auszutauschen oder mit den Referent:innen Kontakt aufzunehmen. Dieser persönliche Austausch – über der digitale Vernetzung durch die KuLaDig-RLP-Gruppe auf Facebook hinaus – ist auch in Bendorf wieder bestens gelungen. Überaus anregend war zum Abschluss auch die Führung durch die Gießhalle und die Eisenkunstguss-Sammlung der Sayner Hütte.

An welch spannendem Ort man sich beim Netzwerktreffen 2024 treffen wird, wollte Organisatorin Christine Brehm noch nicht verraten – auch wenn sie schon so ihre Ideen hat…

Hier lesen Sie die Pressemitteilung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd).

Hinterlasse einen Kommentar